…der Taunuszeitung

  1. Warum sollen die Friedrichsdorfer Sie zum Bürgermeister wählen?

Ich bringe meine berufliche und kommunalpolitische Erfahrung, aber auch die Liebe zu meiner Heimatstadt ein. Ich habe in vielfältigen Organisationen Führungserfahrung gesammelt und dabei gelernt, auf Menschen einzugehen, mit ihnen gemeinsam am großen Ganzen zu arbeiten, ihre Fähigkeiten zu erkennen und diese optimal zu fördern, ohne den Blick auf das Ziel zu verlieren. Ich bin hier aufgewachsen und habe hier meine Familie gegründet. Ich bin mit Leib und Seele Friedrichsdorfer.

  1. Was möchten Sie im Rathaus verändern, was beibehalten?

Die Bürgerbeteiligungsprozesse sollen ausgebaut werden. Dazu gehört auch eine Kommunikation, die möglichst viele erreicht und motiviert. Dazu möchte ich eine neue Homepage einführen und eine Friedrichsdorf App entwickeln lassen. Die Verwaltung muss weiter digitalisiert werden, wobei die   besondere Herausforderung ist, alle Menschen mitzunehmen und keine digitalen Barrieren aufzubauen. Die solide Finanzplanung muss weiterhin ein Erkennungsmerkmal der Stadtverwaltung bleiben.

  1. Wie wollen Sie Bürgernähe praktizieren?

Ich halte das persönliche Gespräch für die wichtigste Form der Kommunikation überhaupt. Die Erreichbarkeit als Bürgermeister wird also eine zentrale Rolle spielen. Wer Wünsche hat oder Ideen für Friedrichsdorf, soll sich einbringen können und einen Ansprechpartner in der Verwaltung finden. Dazu gehöre dann auch ich als Bürgermeister. Ich bin und bleibe Friedrichsdorfer und für alle Friedrichsdorfer Bürgerinnen und Bürger ansprechbar. Daran ändert sich nach dem 14. März nichts.

  1. Was muss in Friedrichsdorf geschehen, damit die Stadt auch in Zukunft lebenswert ist?

Die Stadt muss klimaneutral werden, umweltfreundliche Mobilität fördern, den Wald aufforsten und Artenvielfalt erhalten. Wir brauchen beste Betreuung für Kinder mit einem Maximum an frühkindlicher Bildung in liebevoller Umgebung und attraktive Angebote für Jugendliche. Ältere Menschen benötigen Begegnungs- und bei Bedarf flexible Pflegeangebote. Wirtschaft und Handel sollen optimale Rahmenbedingungen vorfinden. Lebendige Ortszentren, Ehrenamt und Kultur prägen unsere Stadt.

  1. Wie kann dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Friedrichsdorf am besten begegnet werden?

Die Stadt wird verstärkt eigenen Wohnraum erwerben müssen oder selbst bauen – nur so können wir langfristig die Mieten dort wirklich steuern. Dadurch erzeugen wir aber auch städtische Werte für nachfolgende Generationen. Um das zu erreichen, möchte ich den Betriebszweig Wohnungsbau, der bei den Stadtwerken angesiedelt ist, ausbauen. Dort, wo Investoren bauen, muss ein Anteil geförderter Wohnungen entstehen, bei denen sich die Stadt die Belegungsrechte sichert.

  1. Welche Themen wollen Sie als erstes angehen, wenn Sie zum Bürgermeister gewählt werden?

Der Amtsantritt wird im September sein. Die Erstellung des Haushalts 2022, der im Oktober der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt wird, ist die erste große Aufgabe. Eine Herausforderung wird sein, mit den finanziellen Belastungen der Corona-Pandemie umzugehen. Wir werden ein neu gewähltes Parlament haben und ich würde mir wünschen, dass wir den Haushalt mit breitest möglicher Zustimmung verabschieden, um so geschlossen wie möglich in das Jahr 2022 zu starten.

  1. Was unterscheidet Sie von Ihren Mitbewerbern?

Ich engagiere mich in Friedrichsdorf seit 20 Jahren in der Politik und noch länger im Ehrenamt. Ich habe mein Leben hier verbracht, meine Eltern leben hier und ich habe meine eigene Familie hier gegründet. Ich habe unmittelbaren Kontakt zu Friedrichsdorfern jeden Alters und kenne die Bedürfnisse der Menschen hier, aber auch deren Ideen. Ich bin überzeugt, dass wir heute gemeinsam die richtigen Entscheidungen treffen müssen, um unser gutes Leben für die Zukunft sicher zu stellen.

…des Vereins Lebendiges Köppern e.V.

Das Wirken des Vereins Lebendiges Köppern wird von mir sehr begrüßt und findet meine ausdrückliche Unterstützung.

Die nicht zuletzt durch den Beitrag Ihres Vereins sehr gelungene 750 Jahrfeier im Jahr 2019, die mit reger Beteiligung der Köpperner Bürger*innen und beeindruckenden Besucherzahlen ein Erfolg wurde, bestätigt die Verbundenheit der Köpperner mit ihrem Ort. Die Festschrift mit ihrem Schwerpunkt in der historischen Entwicklung des Ortes wird gerne gelesen. Die hohen Besucherzahlen des Köppern-Films bestätigen das Interesse der Bürger*innen an ihrer Historie und den Willen zum Erhalt historischer Zeugnisse und Bauten.

Für den Erhalt der historischen Gebäude der Lebeaumühle haben wir uns im Ortsbeirat Köppern eingesetzt. Eine Abstimmung, die Gebäude im Benehmen mit den neuen Eigentümern zu erhalten, wurde einstimmig angenommen.

  1. Welche Vorstellungen haben Sie aus städtebaulicher Sicht für die Entwicklung der Backesgärten, der Lebeaumühle und der „Erlenkunzen“?

Städtebaulich möchte ich hier einen breiten Wohnungsmix erreichen, der die umgebene Struktur aufgreift. Ich möchte Wohnraum schaffen, der es gerade jungen Köpperner Bürger*innen erlaubt, hier zu bleiben und eine eigene Existenz aufzubauen.

Für Mischgebiete habe ich das Ziel, Handwerksunternehmen die Möglichkeit zu geben, direkt hier am Ort tätig zu sein und hier auch wachsen zu können.

Ich möchte mit den Grundstückseigentümern eine Einigung darüber erzielen, einen Anteil kostengünstigen Wohnraums zu errichten oder Grundstücksanteile auf die Stadt zu übertragen, damit bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann. Dies soll dann in einem städtebaulichen Vertrag festgehalten werden.
Für die Backesgärten ist das bereits vom Grundsatz her vereinbart. Bei den beiden anderen Gebieten stehen diese Verhandlungen noch aus. Bisher wurden die Stadtverordneten damit noch nicht befasst.

  1. Welche Konzepte haben Sie, um in diesen zentralen neuen Wohngebieten soziale, ökonomische und ökologische Anforderungen erfolgreich umzusetzen?

Damit Friedrichsdorf weiterhin eine lebenswerte Stadt für alle Menschen unabhängig von sozialem Status und Einkommen bleibt, müssen wir die Stadtentwicklung ökologisch und sozial aktiv gestalten. Wir brauchen mehr Dächer, die Sonnenstrom erzeugen, Gebäude, die nachhaltig gedämmt sind, und die Nutzung von klimafreundlichen Wärmequellen. Bei zukünftigen Neubauten soll eine rein regenerative Wärmeerzeugung angestrebt werden. Bei der Umsetzung können wir schon bald auf die Erfahrungen mit dem innovativen Eisspeicher in der Ökosiedlung zurückgreifen. Die zentrale Energieversorgung in der Siedlung ist ebenfalls wegweisend und soll Vorbild für die Versorgung anderer Quartiere, zum Beispiel die genannten Quartiere in Köppern sein.

Nachhaltige und möglichst kreislauffähige Baumaterialien wie Holz tragen zum Klimaschutz bei und sollen bei öffentlichen Bauvorhaben bevorzugt werden. Für private und gewerbliche Gebäude plane ich eine Förderung solcher Baumaterialien. Für bereits bestehende Immobilien ist eine effektive Beratung zur Steigerung der Energieeffizienz geplant.

Den Anteil an sozial gebundenem Wohnraum will ich weiter erhöhen. Das soll nach Möglichkeit durch klimaschonendes Bauen und durch die optimierte Nutzung bereits erschlossener und versiegelter Flächen erreicht werden.

Ich sehe aber auch Grenzen des weiteren Wachstums unserer Stadt. Neue Baugebiete können nur unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen (insbesondere Trinkwasser) und unter Einhaltung ökologischer Standards ausgewiesen werden.

  1. Wie kann dort – jenseits von sozial gefördertem Wohnungsbau – bezahlbarer Wohnraum entstehen?

Dies können wir durch städtebauliche Verträge erreichen, die den Eigentümer wie oben beschrieben binden. Da es kein Recht auf Planung gibt, kann die Stadt deshalb entsprechende Vereinbarungen treffen, die aber verhältnismäßig sein müssen.

  1. Wie lassen sich öffentliche Grünflächen in das Konzept integrieren?

Das wird von Baugebiet zu Baugebiet unterschiedlich sein. In einem kleinen Gebiet lassen sich keine großen öffentlichen Grünflächen integrieren. Wichtig ist aber eine Durchgrünung mit Bäumen und Grüninseln. Diese sind für die Biodiversitätsstrategie essentiell und müssen bei allen Planungen berücksichtigt werden.

  1. Welche Vorschläge haben Sie zum ökologischen Bauen dort?

Siehe Antwort zu 2.

  1. Was ist Ihr Verkehrskonzept der Zukunft für Köppern gerade auch mit Blick auf die Wohnungsbauvorhaben?

Mobilität braucht einen neuen Ansatz und eine Wende, um die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs zu senken. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Fuß- und Radverkehr sollen sicherer und attraktiver werden. Öffentliche Verkehrsmittel müssen wir ausbauen. Buslinien sollen nicht nur entlang der Hauptstraßen fahren, sondern auch Wohngebiete anbinden. Für Köppern ist der Ausbau der S5 von besonderer Bedeutung.

Der Erfolg von E-Bikes, ein anderes Pendlerverhalten durch Home-Office und mobiles Arbeiten werden die Nachfrage nach Verkehrsflächen, Parkflächen und Infrastruktur sowie Ladeanlagen für E-Bikes und Elektro-Pkw stark verändern. Carsharing-Angebote möchte ich erweitern.

Meine Politik wird sich an den neuen Bedürfnissen orientieren.

  1. Wie wollen Sie sich für die Erhaltung historisch wertvollen Baubestands in Köppern einsetzen?

Sobald die Eigentümer des Geländes Lebeaumühle Bauanfragen oder Bauanträge einreichen, möchte ich mit ihnen und den Behörden ein Konzept erarbeiten, das den Anträgen des Ortsbeirats Köppern auf Erhalt der bestehenden Gebäudes Rechnung trägt.

…des Arbeitskreises Asyl

Wie sehen Sie die Lebensbedingungen von Asylsuchenden in Friedrichsdorf?

In Friedrichsdorf gibt es viele ehrenamtlich engagierte Menschen, die sich mit Unterstützung der städtischen Sozialarbeiter*innen um die Belange der Geflüchteten kümmern. Aus meinem näheren Umfeld sind mir einige Helfer*innen bekannt, die dies mit großem Engagement machen und dabei Erfolge bei der Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen sowie Wohnungen aufweisen können. Ich denke, wir in Friedrichsdorf haben eine gut funktionierende Infrastruktur aufgebaut.

Was ist Ihre Meinung zu den Gemeinschaftsunterkünften?

Es ist absolut anzustreben, dass Asylsuchende die Gemeinschaftsunterkünfte so schnell wie möglich verlassen und in Wohnungen umziehen können. Der angespannte Wohnungsmarkt in Friedrichsdorf setzt dem allerdings enge Grenzen. Hier müssen wir insgesamt weiter tätig sein und die Zahl von dafür in Frage kommende Wohnungen erhöhen.

Sehen Sie Alternativen?

s.o.

Denken Sie, dass wir als Hugenottenstadt eine besondere Verpflichtung haben?

Als Hugenottenstadt haben wir natürlich historische Erfahrungen mit der Aufnahme von Flüchtlingen und meiner Meinung nach dadurch auch eine besondere Verpflichtung.

Es ist aber insgesamt eine gesamtstaatliche Aufgabe, der sich alle stellen müssen.

Angesicht der Dramen an den EU-Außengrenzen und den Hilferufen der Seenotrettung haben mehr als 200 Gemeinden ihren Willen bekundet, Geflüchtete zusätzlich aufzunehmen. Was halten Sie davon?

Die Aufnahme von Flüchtlingen erfolgt über den Hochtaunuskreis. Ich würde als Bürgermeister eine entsprechend koordinierte Aktion initiieren und in der Bürgermeisterdienstversammlung dafür werben. Humanitäre Fragen sollten in unserem Leben niemals hintenanstehen.

…der Friedrichsdorfer Woche

Was sind Ihre Ziele für die Stadt?

Ich möchte unseren Kindern ein Friedrichsdorf hinterlassen, das genauso lebenswert ist wie heute. Dafür müssen wir als Stadt klimaneutral werden, umweltfreundliche Mobilität fördern und unseren Wald aufforsten sowie die Artenvielfalt erhalten. Für Eltern möchte ich die bestmögliche Betreuung für Ihre Kinder mit einem Maximum an frühkindlicher Bildung in liebevoller Umgebung sowie attraktive Angebote für Jugendliche. Für ältere Menschen möchte ich vielfältige Begegnungsangebote, wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten und zusätzliche Wohnangebote im Zentrum. Generell soll es mehr geförderten Wohnraum geben.

Ich setze mich für lebendige Ortszentren, für das Ehrenamt und die Kultur ein. Unternehmen sollen bei uns optimale Rahmenbedingungen und Planungssicherheit vorfinden. Denn sie sichern unsere Arbeitsplätze und den Wohlstand aller.

…des Friedrichsdorfer Stadtmagazins

1.  Warum möchten Sie Bürgermeister in Friedrichsdorf werden?
Die Möglichkeiten, mich in die Entwicklung einer Stadt einzubringen, haben mich von Anfang an fasziniert. Ich bin schon lange kommunalpolitisch tätig und möchte jetzt als Bürgermeister gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern unsere Stadt gestalten.
2. Warum sind Sie die geeignete Person für dieses Amt?
Ich bringe meine lange kommunalpolitische, berufliche und persönliche Erfahrung in diese Aufgabe ein und meine Liebe zu meiner Heimatstadt Friedrichsdorf, in der ich seit Geburt an lebe.
3. Worauf wollen Sie in der kommenden Legislaturperiode als Bürgermeister die Schwerpunkte Ihrer politischen Arbeit legen?
Ich möchte unseren Kindern ein Friedrichsdorf hinterlassen, das genauso lebenswert ist wie heute. Dafür müssen wir als Stadt klimaneutral werden, umweltfreundliche Mobilität fördern und unseren Wald aufforsten sowie die Artenvielfalt erhalten. Für Eltern möchte ich die bestmögliche Betreuung für Ihre Kinder mit einem Maximum an frühkindlicher Bildung in liebevoller Umgebung sowie attraktive Angebote für Jugendliche. Für ältere Menschen möchte ich vielfältige Begegnungsangebote, wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten und zusätzliche Wohnangebote im Zentrum. Generell soll es mehr geförderten Wohnraum geben.
Ich setze mich für lebendige Ortszentren, für das Ehrenamt und die Kultur ein. Unternehmen sollen bei uns optimale Rahmenbedingungen und Planungssicherheit vorfinden. Denn sie sichern unsere Arbeitsplätze und den Wohlstand aller.
4. Corona bedeutet auch für die Städte und Gemeinden eine große Herausforderung. Wie wollen Sie dieser Aufgabe als Rathauschef begegnen?
Die Amtsübernahme wird im September stattfinden. Bis dahin sind laut Bundesregierung die meisten Menschen geimpft, so dass die unmittelbare Gefahr der Krankheit nicht mehr im Mittelpunkt steht. Es wird zu diesem Zeitpunkt darum gehen, die Schäden zu begutachten und zu beheben. Wo sind Wirtschaftsbetriebe in Schwierigkeiten? Gibt es städtische Möglichkeiten, sie beim Wiederaufbau zum Beispiel durch das Stadtmarketing zu unterstützen? Wie geht es den Vereinen? Finden sie wieder zueinander? Kann die Stadt dabei helfen? Wie wird sich der Verkehr nach Corona entwickeln? Wird Home-Office zum Standard? Wird weniger gependelt? Auch hier gilt es, sich verantwortungsvoll den Gegebenheiten anzupassen. Kulturveranstaltungen werden nach der Pause sehr gefragt sein. Hier werden wir ein entsprechendes Angebot brauchen. Und ganz wichtig: Welche finanziellen Löcher wird Corona in die Stadtkassen gerissen haben? Wie können wir sie stopfen, ohne die oben genannten Dienstleistungen, die zu dieser Zeit so wichtig sein werden, zu vernachlässigen. Das wird sicher ein mehrjähriges Finanzierungskonzept benötigen.